DIE FREIHEIT, DAS ZU TUN, WAS MAN FÜR RICHTIG HÄLT
Ich bin also eine absolute Quereinsteigerin. Ich habe Dinge versucht, bin gescheitert und habe wieder von vorne begonnen. Der Drang, neue Wege zu gehen und zu lernen, ist ungebrochen. Eigentlich bin ich auch ganz froh, dass das Label über die letzten acht Jahre ganz langsam gewachsen ist. So ist das Lehrgeld, das ich gezahlt habe, nie existenzbedrohend gewesen. Und doch habe ich meiner Familie einiges abverlangt. Der Schritt in die Selbstständigkeit 2015 war nicht ohne. Noch heute klingeln mir die Worte meine Mama im Ohr: „Kind, wer soll denn jeden Tag eine Tasche bei dir kaufen?“. Sie hat es nicht böse gemeint. Sie ist selbst Einzelhandelsverkäuferin im Bereich Mode und sieht täglich Berge an Müll, die die Fast Fashion Branche produziert.
Es war mein Ansporn, Dinge anders zu machen. So wie ich es für richtig halte. Vielleicht ist es daher auch ganz gut, dass ich keine Ausbildung in diese Richtung gemacht habe. Vieles kann man auch erlesen oder von Freundschaften lernen, die man in all den Jahren geschlossen hat. Und eins nehme ich mir immer zu Herzen: Nie aufhören, lernen zu wollen.
Ich bereue den Schritt nicht einen Zentimeter, auch wenn ich jetzt mehr Verantwortung zu schultern habe. Für mich, meine Familie, meine liebe Eva, die meine allererste Angestellte ist. Es lohnt sich dem Herzen zu folgen und Dinge einfach zu tun. Einfach machen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Für mich bedeutet das Glück.